Unsere Geschichte

1929–1939: „Religionshochschule“

1927
Der Bonner Studentenpfarrer Heinrich Lutz gründet zusammen mit Studentinnen, die an religiösen Hochschulwochen teilgenommen haben, den „Siedlungskreis Religionshochschule“, mit dem Ziel, in Elkeringhausen ein Bildungshaus zu errichten.

1929
Errichtung der ersten beiden Gebäude der „Religionshochschule“. Sie dient den damaligen Studentenseelsorgern an den deutschsprachigen Universitäten als theologisches und religiöses Bildungszentrum. Studierende sollen darauf vorbereitet werden, sich aus christlicher Verantwortung in Politik und Gesellschaft einzubringen.

Zwei Veranstaltungsformen bilden sich in den folgenden Jahren heraus und werden bestimmend für die Arbeit der Religionshochschule:

  • sechstägige Religionshochschulwochen während der Semesterferien in Elkeringhausen
  • dreitägige Religionshochschulkurse in den Kreis- und Großstädten des damaligen Reichsgebietes

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die berufliche Bildung und Qualifizierung von Frauen in Zusammenarbeit mit der westfälischen Wohlfahrtsschule in Dortmund.

Zwischen den beiden Weltkriegen gehört die Religionshochschule zu den bedeutendsten katholischen Einrichtungen der Erwachsenenbildung im Deutschen Reich. Neben der Burg Rothenfels ist sie das einzige katholische Bildungshaus aus den Gründerjahren, das bis heute besteht.

1935
Beginn regelmäßiger Hausdurchsuchungen durch die Gestapo.

1936
Bau der Kapelle

1938
Auf Weisung der Gestapo wird der Name „Religionshochschule“ verboten. Die Akademische Bonifatius-Einigung arbeitet seit 1929 eng mit Heinrich Lutz zusammen und fördert vor allem die Religionshochschulkurse außerhalb Elkeringhausens. Aus dieser Verbundenheit heraus entsteht der neue Name „Bildungsstätte St. Bonifatius“.

1939
Die Durchführung von Kursen wird untersagt.

Der Staatssicherheitsdienst Berlin schließt die Bildungsstätte und ordnet die Nutzung des Hauses für wechselnde Zwecke an.

1946–1963: „Seelsorgehelferinnen-Seminar“

1946
Beginn der Ausbildung von Seelsorgehelferinnen. Flucht und Vertreibung stellen die Seelsorge in West- und Mitteldeutschland vor neue Herausforderungen. So kommt es auf Anregung des Bonifatiusvereins zur Gründung des Seelsorgehelferinnen-Seminars.

1949–1963
In zweijährigen Kursen werden 270 Frauen zu Seelsorgehelferinnen für den Einsatz in der Diaspora ausgebildet.

1955
Anerkennung als Heimvolkshochschule durch das Kultusministerium des Landes NRW.

1956
Errichtung des Radegundenhauses (heute: Sturmiushaus).

1958
Am 2. Juni stirbt der Gründer der Bildungsstätte St. Bonifatius, Rektor Heinrich Lutz, und wird neben der Kapelle beigesetzt.

1963
Übersiedlung des Seelsorgehelferinnen-Seminars nach Bottrop.

Ab 1964: Erwachsenenbildungsstätte der Erzdiözese Paderborn

1964
Die Erzdiözese Paderborn übernimmt die Trägerschaft der Bildungsstätte St. Bonifatius. Zielgruppen der religiös-theologischen Bildungsarbeit sind vor allem Priester, Ordensmitglieder und Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Andere Angebote sind Schulendtage und religiöse Fortbildungswochen für Bundesgrenzschutzbeamte und Polizeibeamte.

1967–1976
Rektor Heinrich Batton ist Leiter der Bildungsstätte.

1973
Errichtung eines neuen Gebäudes (heute: Liobahaus) mit einem großen Tagungsraum und mehreren Einzelzimmern.

1976
Heinrich Hupe wird Kommissarischer Leiter, später Direktor der Bildungsstätte.

Der Arbeitsschwerpunkt wird nach und nach erweitert.

Geistliche Rektoren seit 1976 sind Albrecht von Raab-Straube, Dr. Josef Brinkmann, Norbert Vollmer, Bertold Kraning.

1997
Mit Rektor Liudger Gottschlich wird der Bereich der religiös-spirituellen Bildung um ein differenziertes Exerzitienangebot erweitert.

1994–1998
Ein neues Hauptgebäude wird errichtet und die bestehenden Gebäude werden völlig modernisiert. 

2003
Ein Gartenlabyrinth wird angelegt.

2004
Im Juli 2004 feiert die Bildungsstätte ihr 75-jähriges Jubiläum. Den Festgottesdienst zelebriert der gerade neu ernannte Erzbischof von Paderborn, Hans-Josef Becker. 

2008
Nach 32-jähriger Tätigkeit als Direktor der Bildungsstätte wird im Mai 2008 im Rahmen einer großen Feier Heinrich Hupe in den Ruhestand verabschiedet. Neuer Direktor des Hauses ist Pfarrer Ullrich Auffenberg, der bisherige geistliche Rektor. Ab Juni 2008 ist Silke Otte stellvertretende Leiterin des Hauses.

2009
Mit einem Tag der offenen Tür feiert die Bildungsstätte im Jahr 2009 ihr 80-jähriges Bestehen. Am gleichen Tag findet die Einweihung des Pilgerhauses am Rothaarsteig statt, das inzwischen Theklahaus heißt. Erstmals gibt es von Ostern bis Oktober die Zeltkirchenzeit. 

Die Bildungsstätte erhält das Zertifikat Gütesiegelverbund.

2010
Im Bildungshaus findet zum 1. November 2010 ein Leitungswechsel statt. Am 3. Oktober wird Direktor Ullrich Auffenberg verabschiedet. Einen Monat später wird mit Pastor Stefan Tausch ein neuer Direktor und geistlicher Rektor für St. Bonifatius beauftragt.

2011
Das Liobahaus wird saniert und renoviert. Die Zimmer sind nun behindertengerecht.

Das Selbstverpflegerhaus bekommt mit „Theklahaus“ einen neuen Namen.

2012 
Im April wird der Förderverein „Freunde und Förderer der Bildungsstätte St. Bonifatius Elkeringhausen“ gegründet.

Es ist nun möglich, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) in St. Bonifatius zu absolvieren.

2013
Der Fortbildungstag für Trauerbegleiter findet erstmals in Elkeringhausen statt. In diesem Jahr wurde die Bildungsstätte in Bildungs- und Exerzitienhaus St. Bonifatius umbenannt.

2014
Der städtische RuheWald in der Nähe von St. Bonifatius wird eingeweiht.

2015
Erste Gräbersegnung im RuheWald.

2016
Erstmals gibt es rein vegetarisches Essen für alle Gäste im Advent und in der Fastenzeit.

2017
Die Küche erhält die Auszeichnung „Pionierkantine 2017“. 

2018
Im Rahmen eines Kurses wird die Kapelle „San Damiano“ gebaut und eingeweiht. Über den neuen „Assisipfad“ können Gäste sie erreichen. 

2019
Pastor Stefan Tausch wird Ende März als Direktor von St. Bonifatius verabschiedet und leitet nun das Katholische Forum in Dortmund. Ab dem 1. Oktober übernimmt Dr. Andreas Rohde die Leitung von St. Bonifatius.