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Veranstaltung „Buch im Zelt“ macht Lust auf Lesen

Über 40 Personen kamen in die Zeltkirche, weil sie Lust an Literatur und Lust am Leben haben. Bei einem Glas Rotwein oder alkoholfreiem Sekt lauschten sie Ullrich Auffenberg und Frank Manegold bei ihren Lesungen.

Msgr. Ullrich Auffenberg, ehemaliger Direktor von St. Bonifatius, stellte die aus Simbabwe stammende Autorin Tsitsi Dangarembga vor. Die Friedenspreisträgerin des deutschen Buchhandels 2021 setzt sich für gleiche Rechte für Frauen und Schwarze sowie Bildung ein. Sie selbst ist für ihr Engagement schon mehrfach im Gefängnis gewesen. In ihren Romanen thematisiert Dangarembga unter anderem den Kampf schwarzer Frauen für Chancengerechtigkeit. Ullrich Auffenberg wies in seinem Vortrag auch auf die postkolonialen Strukturen und die internationalen Zusammenhänge und Verantwortungen hin.

Ullrich Auffenberg beruft sich in seinem Buch „Freut euch. Weihnachtsgedanken für die Seele“ auf Tsistsi Dangarembga mit ihrem Paradigmenwechsel von „Ich denke, also bin ich“ der Aufklärung zum „Ich bin, weil du bist.“ Diese Lebenseinstellung treffe genau das Anliegen der Geburt Gottes im Menschen im Stall von Bethlehem. Gott werde Mensch, weil der Mensch ein DU brauche.

Frank Manegold zeigte an Lorenz Martís Buch „Eine Handvoll Sternenstaub“ auf, dass Naturwissenschaften letztlich an den wesentlichen Fragen des menschlichen Lebens nicht vorbeikommen und sie offenlassen. Er beendete seine Lesung mit dem Imperativ, dass der Glaube Weite brauche und an die frische Luft gelassen werden müsse.  

 „Wir erzählen uns Geschichten, um zu leben. Wir brauchen Geschichten, um das Leben zu verstehen.“ Mit diesem Zitat von Gabriele von Arnim und großem Applaus endete die schon zur Tradition gewordene Lesung im Zelt.
Die einzelnen Vorträge wurden von David Schweinsberg musikalisch gekonnt begleitet.